Wie wir so bei dichtem Nebel und leichtem Nieseln durch den Buchenwald wandern, muss ich unweigerlich an Robin Hood denken. Zugegeben nicht gerade an die Version einer verträumt-romantischen Ballade, eher an die einer mittelalterlichen Wegelagerergeschichte. Wie gut, dass wir nicht in Sherwood Forest, sondern im Nationalpark Kalkalpen unterwegs sind.
Es gibt kein schlechtes Wetter sagt man, nur unzureichende Kleidung. Deswegen auch das viele Wasser in meinen Goretex-Sportschuhen . Geregnet hat´s erfreulicherweise eh erst die letzte halbe Stunde auf unserer geführten Elektro-Mountainbike-Radtour. Ich bin ja definitiv kein leidenschaftlicher Biker, wurde jedoch von Marlies mit einem entspannten Bergwochenende und Aussicht auf gutes Essen geködert. Man(n) kann aber auch seine sportliche Einstellung ändern – sehr rasch sogar.
Dazu braucht´s nur einen high-tech fully-equipped Drahtessel mit Elektropowerunterstützung. Genial. Das Ding radelt fast von alleine. Macht richtig Spaß, sogar bei nebelversunkenem Herbstwetter. Die Nationalpark-Rangerin führt unsere gesellige Gruppe bergauf-bergab über ein weit verzweigtes Fortswegenetz rund um den Hengst-Pass. Sie lenkt unsere Blicke zwischendurch auf interessante Details in der Natur und erklärt auch, welche Berggipfel wir gerade nicht sehen können. Nach 5 Stunden radelnd und wandernd in der Wildnis kehren wir in der Puglaml ein, wo uns Hüttenwirtin Anneliese einen phantastischen ‚nockatn Opfistrudl aus`m Ofm’ (ausgezogener Apfelstrudel aus dem Holzofen) serviert.
Bei strömendem Regen geht´s dann zurück zur National Park Lodge in Roßleithen. Wie schön, dass die Sauna im kleinen, feinen Wellnessbereich schon eingeheizt ist. Sehr fein auch der Rest der Villa Sonnwend: hochwertig ausgestattete Zimmer sowohl im Jugendstil-Hauptgebäude, als auch im neuen Anbau. Im gemütlich-familiären Restaurant mit einem Hauch von Jugendherberge-Flair genießen wir zur Stärkung regionale Schmankerl vom Buffet: Forelle, Hirschkalb und Ochse aus der Nachbarschaft, Marmelade und Bioeis vom Bauernhof.
Villa Sonnwend, Windischgarsten
‚Entschleunigung durch aktive Beschäftigung in und mit der Natur’, so könnte man das Credo des Nationalpark Kalkalpen zusammenfassen. Dieses Bemühen spürt man auch in der naturverbundenen Gastlichkeit der Villa Sonnwend.
Es war trotz schlechtem Wetter ein schönes Wochenende. Eine Wiederholung lohnt sich auf jeden Fall bei sonnigen Aussichten.
Autor: Josef Blaschko
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