„Die Gegenwart des Atems“ lautet eine wörtliche Übersetzung der populären hawaiianischen Grußformel „Aloha“. Um die Gegenwart des eigenen Atems spüren zu können muss man schon mit einiger Distanz zum geschäftigen Treiben in sich ruhen. Gemeint ist damit keine asiatisch-kontemplative Seelenruhe, sondern viel mehr eine heitere Gelassenheit, Gutmütigkeit, Zuneigung und Dankbarkeit. Also die Liebe zum Leben. Als Tourist nimmst du diese Lebenseinstellung der Hawaiianer in der Qualität der zwischenmenschlichen Begegnung und in echt gemeinter Gastfreundschaft wahr. Letztere kommt nämlich von Herzen und ist nicht nur vordergründige Höflichkeit. Auf unserer Hawaii-Reise inhalieren wir den Aloha Spirit vier Wochen lang und besuchen drei der acht bewohnten Inseln: Oahu, Kauai und Maui.
Inhaltsverzeichnis
Der berühmte Surfer-Strand Waikiki
Geht es dir auch so? Du hörst Hawaii und denkst unweigerlich an Waikiki. Oahus Hauptstadt ist eine geniale Kombination aus Shoppen & Chillen. Moderne Großstadt trifft Sandstrand, und zwar einen der weltweit Bekanntesten. Dort findet man auch die Wiege des Badetourismus, das Royal Hawaiian Hotel. In dessen Bar soll angeblich in den 1950ern der legendäre Cocktail Mai Tai erfunden worden sein. Einst Feriendomizil der königlichen Familie, ist Waikiki heute eine touristische Hochburg.
Der legendäre Beach ist öffentlich zugänglich und gesäumt von Hotels, Schwimmbecken-Landschaften sowie dazugehörenden Poolbars. Es ist viel los, aber mit Niveau. Liegestühle und Sonnenschirme findet man nur wenige. Man muss sich Matte und Handtuch selbst mitnehmen. Surfanfänger mühen sich mit ihren ersten Wellenreitversuchen. Mit etwas Glück erreichen die Wellen auch außerhalb der Saison eine beachtliche Größe, was dann die Könner auf’s Bord lockt.
In Waikiki gibt es ein geballtes Angebot für zahlungskräftiges Klientel. Wer dem amerikanischen Kommerz frönen möchte, der ist hier genau richtig. Es reihen sich gepflegte Geschäfte von Hermes, Valentino, Louis Vuitton und Tiffany an exquisite Bars, Cafes und Restaurants. Daneben besteht ein dichtes Netz aus ABC-Diskontmärkten für die geldbörsenbewusste Selbstverpflegung. Waikikis Flair lebt vom Mix der Unterschiede. So treffen am Zebrastreifen Chanelkleidladies in High Heels auf tätowierte Surfboardträger. Auffallend ist die Masse an asiatischen Einkaufstouristen, die den Stadtteil kaum verlassen, außer zum Schnorcheln im Naturreservat Hanauma Bay. Davon erzählen wir aber später.
Lieblingslokale
Anders als wir es in den USA vermutet hätten, ist das Essen hervorragend. Statt fettiger Cholesterin-Bomben stehen Bio, Vegan und regionale Lebensmittel voll im Trend. Die uns bislang unbekannte Wunderbeere Acai findet sich in fast allen Bowls und Smoothies.
Island Vintage Coffee
Die Schlange ist bereits um 8 Uhr Früh ausgesprochen lang, was auf ein gutes Verpflegungsangebot schließen lässt. Andere Frühstückslokale am Weg waren um diese Zeit noch verwaist. Wir ergattern einen winzigen Tisch am Balkon mit Blick in den Garten des Royal Hawaiian Center. Das Café macht bei der „Farm To Table“ – Bewegung mit. Die Produkte kommen frisch vom Bauernhof und so schmeckt es auch. Fruchtig-säuerlich die Toppings der Cacao Moana Bowl aus Acaibeeren, Bananen und Mangos. Der Löffel gleitet an der cremig-süßen Kakao-Mandelcreme vorbei ins biologische Knuspergranola. Ein unglaublicher Energiekick für den Tag! Flankiert von Avocados, Tomaten und Ruccola blinzelt ein gegrillter Truthahn zwischen zwei getoasteten Vollkornbrotscheiben hervor, serviert mit Knoblauch-Tacco-Chips. Alles verpackt in Pappschachteln und einer riesigen Papiertüte … sollte also mal kein Tisch mehr frei sein, bist du auch für ein Picknick bestens gerüstet.
Adresse: 2301 Kalakaua Avenue
ARS Cafe
Obwohl am Weg zum Diamond Head gelegen, merkt man, dass wir uns außerhalb der Stadt befinden. Der Andrang ist überschaubar. Man kann gemütlich am Tresen sitzen, plaudern und ausgewählte Kuchengustostückerl aus der Vitrine genießen. Man kann aber auch in den aufgelegten Tageszeitungen schmökern oder die ausgestellten Kunstwerke bewundern. Wie in unserem Fall das Lichtskulpturen-Projekt ‚Foraged & Lit‘ von Mark Chai. Jedenfalls lädt das Künstlerkaffee bei smoothig-jazziger Barmusik aus den 1930ern zum Verweilen ein.
Das hochtourige Gelärme des Smoothiemakers stört etwas zwischendurch. Der Krach ist jedoch akzeptabel, denn es ist Josefs Green-Bowl mit Zimt-Granola, die gerade gemacht wird. Einziger Wermutstropfen bei den Bowls ist, dass die Früchte generell im eisgekühlten Zustand püriert werden. Wir hätten sie gerne zimmertemperiert, aber das liegt auf Hawaii außerhalb des Machbaren.
Adresse: 3116 Monsarrat Avenue
Cheescake Factory
Am Weg zur Cheesecake Factory kommen wir an der „First Lady of Waikiki“ vorbei. Der viktorianische Hotelkomplex aus dem Jahr 1901 wird allen Fans der Serie Traumschiff unter dem Namen Moana Surfrider Hotel ein Begriff sein. Es sticht aus den austauschbaren Glasfronteinheitsbauten heraus. Klein und fein, aber als Bleibe eher für das fette Urlaubsbudget geeignet. Gleich nebenan kannst du dich mit stilvollen, fein zugeschnittenen Hawaiihemden von Tori Richard eindecken.
Apropos Hawaiihemden: mit dem Tragen eines solchen kann man(n), wie kaum mit einem anderen Kleidungsstück, der eigenen Persönlichkeit Ausdruck verleihen. Es gibt eine schier unendliche Vielfalt an Designs, die den Geschmack des Trägers wieder spiegeln. Jedenfalls fällt man damit auf. Entweder weil man mit schreienden Mustern und Farbkombinationen knapp an einer Geschmacksverwirrung vorbei schrammt oder weil das Hemd dem Eigentümer stilvoll-dezent schmeichelt. Zu den unaufdringlichen Designs zählen Lava Lava, Tropical Garden, Distressed Flower und Hibiscus. Wer wie Josef auf solche Hemden steht, sollte sich neben eines ordentlichen zeitlichen Budgets für die Auswahl auch ein finanzielles reservieren, denn billig sind gute Hemden nicht gerade. Natürlich kann man auch ein Supermarkt-Gadget für närrische Faschingsstunden erstehen. Jeder wie er möchte. Jedenfalls sollte man sich sein Hawaiihemd in Waikiki kaufen, denn da gibt es die beste Auswahl.
Denn eigentlich wollten wir ja über das Essen schreiben. Gleich nebenan gibt es dieses in fabelhafter Qualität und großen Portionen. Auf Anraten unserer Tochter, einer leidenschaftlichen USA-Reisenden, steuern wir die legendäre Cheesecake Factory an und finden eine unglaubliche Auswahl an Flatbread, Pizza, Pasta, Steaks und Burger. Kleiner Tipp: teilt euch die Hauptspeise! Denn bei der Zusammenstellung des Abendessens sollte man jedenfalls ausreichend Platz für eine der gallig-cremigen Torten lassen. Nomen est omen. Am Foto siehst du die Kombination aus Cheesecake Factory Curry, Tori Richard Outfit und glückseligem Josef.
Adresse: 2259 – 2301 Kalakaua Avenue
P.F. Chang
Wir probieren die asiatische Slowfood-Kette mit annähernd 300 Lokalen in 25 Ländern und nehmen Platz an einem der Tische im Schanigarten vor dem Royal Hawaiian Center. Der Straßenlärm wird von flotter Musik übertönt. Prawns mit Knoblauch, Nudeln und schwarzem Pfeffer. Es braucht nicht mehr. Hier findet man trotz des Filialbetriebs Stäbchenkochkunst jenseits des üblichen Einerleis.
Adresse: 2201 Kalakaua Avenue
The Old Hawaiian Custom
Mehr als ein Viertel der Inselbevölkerung hat einen multi-ethnischen Familienhintergrund, was vor allem den Migrationsbewegungen der Plantagenarbeiter in den letzten beiden Jahrhunderten geschuldet ist. Genügt es gut surfen zu können, um ein echter Hawaiianer zu sein? Nein. Als gebürtige Hawaiianer dürfen sich nur die Nachkommen der Ureinwohner bezeichnen, die von Polynesien aus im 5. Jahrhundert die Inselgruppe besiedelten. Heute sind die „Native Hawaiian“ eine Minderheitengruppe. Lustig finden wir, dass Weiße und Mischlinge „Haole“ = Flachatmer genannt werden. Wahrscheinlich wegen unserer unentspannten Lebensweise. Aloha!
Hula Lesson im Royal Hawaiian Center
Mit „Hula“ wird die Geschichte und die Tradition des hawaiianischen Volkes bewahrt und weitergegeben. Die Tänze, Lieder und Sprechgesänge erzählen von Legenden, Mythen und natürlich auch von der Liebe. Dabei hat jede Tanzbewegung einen bestimmten Bedeutungsinhalt. Hula ist also eine getanzte Sprache.
Das alles klingt in Marlies’ Ohren nach einer wunderbaren Einladung, sich der hawaiianischen Kultur tanzend anzunähern. Den Kokosnuss-BH und das Baströckchen haben wir zwar nicht dabei, aber eine Portion Mut und Leidenschaft für’s Tanzen reichen allemal aus, um sich in eine Hula Lesson im Garten des Royal Hawaiianer Center einzuschreiben. Der Unterricht ist kostenlos und dauert in etwa eine Stunde. Willkommen ist hier jeder, egal ob Einheimischer, Sightseeing-Tourist oder Langzeiturlauber.
Wir können gar nicht glauben, dass wir uns mitten in einer amerikanischen Großstadt befinden, denn das Ambiente ist wirklich zauberhaft. Am weichen Rasen zwischen tropischen Bäumen und Blumen lernt Marlies in einer großen Gruppe den richtige Hüftschwung. Das Ganze professionell unter Anleitung der bildhübschen Mrs. Auntie Puake’ala.
Hula Brauchtum am Kuhio Beach
Bei Einsetzen der Abenddämmerung findet mehrmals wöchentlich eine kostenfreie authentische Hula Show am Kuhio Beach Park statt. Diese wird von Musikern und Tänzern der Non-Profit Organisation Waikiki Improvement Association unter einem uralten Banyanbaum gestaltet. Anders als in kommerziellen Programmen der Hotels legen die Veranstalter besonderen Wert auf authentische Kulturvermittlung. Tipp: Unbedingt rechtzeitig vorher kommen, um sich einen guten Platz zu sichern. Und nehmt eine Decke oder ein Badetuch als Unterlage mit.
Ganz früher wurden die Tänzer mit Gesang und Musikinstrumenten aus Alltagsgegenständen wie Kürbissen, Kokosnüsse und Bambusstangen begleitet. Erst viel später kamen Saiteninstrumente wie Ukulele, Slack Key Guitar und Kontrabass dazu. Und damit auch die spielerische Leichtigkeit und Fröhlichkeit, die wir so mögen.
Es gibt kein Bier auf Hawaii
Der Jazzmusiker Paul Kuhn erreichte 1963 mit seinem kommerziellen Bierzelt-Kracher „Es gibt kein Bier auf Hawaii“ Platz 5 in den deutschen Charts. Der Schlager wurde mehrfach gecovert und für Kuhn ein großer kommerzieller Erfolg. Und das, obwohl er inhaltlich falsch ist. Die älteste Brauerei Hawaiis wurde 1898 gegründet. Derzeit besteht die prosperierende Bierkulturszene aus sechs unabhängigen Kleinbrauereien, die angeblich über 800 unterschiedliche Sorten herstellen. Die Palette reicht von fein gehopftem Lager über stark eingebrautes Indian Pale Ale bis zu aromatischen Fruchtbieren. Josefs persönliche „Liquid Aloha“-Favoriten sind:
- Big Wave Golden Ale & Longboard Island Lager von Kona Brewing Co.
- Coconut Hiwa Porter & Big Swell IPA von Maui Brewing Company
Der Stadtteil Ala Moana
Im krassen Gegensatz zum Besucheransturm im benachbarten Waikiki geht es in diesem Stadtteil beschaulich zu. Hier befinden sich die Beach Parks für die Einheimischen. Am ersten Blick gibt es wenig zu entdecken. Man kann in aller Ruhe herumspazieren, sein Badetuch ohne Gedränge ausbreiten und bei gemäßigten Wellen baden gehen. Hochzeitspaare, die sich fotografieren lassen, posieren neben Schulklassen, die im Meer Schwimmunterricht haben. Im Magic Park stehen viele Bäume, die angenehm kühlen Schatten spenden. In diesem sitzend hast du die Skyline von Waikiki und den Diamond Head in voller Pracht vor dir liegen.
Honolulu – das Tor zur US-Inselkette
Honolulu ist die Hauptstadt des 50. US-Bundesstaates. Wir reihen sie in die Kategorie „unspektakuläre amerikanische Großstadt“ ein. Unendliche Häuserfluchten voll Tristesse, da und dort voll Stolz ein ‚historisches‘ Baudenkmal. Günstige Lokale, die hauptsächlich schnelles Essen anbieten. Josef ist ein wenig enttäuscht, hätte er doch ein unbeschwertes Pazifikflair und Häuser im Kolonialstil mit viel dunklem Holz und Rattanmöbel erwartet. Auf den Straßen vermisst er Männer in weißen Anzügen mit Panamahut, so wie in der s/w-Dedektiv-Filmserie Charlie Chan aus den 1930ern. Wir sind einfach 90 Jahre zu spät.
Honolulu wird spöttisch „Kreuzung im Pazifik“ genannt. Grund dafür sind die für den Pazifik bedeutenden Luft- und Schiffsdrehkreuze. Aber auch die Straßen haben es in sich. Nachmittags herrscht ein Wahnsinns-Verkehr in der Stadt und auf den 5spurigen Autobahnen. Zum Berufsverkehr kommen noch die touristisch genutzten Mietwägen mit vielfach ungeübten Fahrern. Unzählige rote Ampeln, nur nervenaufreibendes Stop & Go. In der Stadt nutzt man am besten das gut ausgebaute Busnetz. Für Fahrten auf’s Land ist jedoch ein eigenes Fahrzeug vorteilhaft. Also: trotz allem rein ins Auto und raus aus der Stadt!
Chinatown
Die Zeiten, als Honolulus Chinatown als verruchtes Rotlichtviertel und heimliches Glücksspielparadies bekannt war, sind längst vorbei. Heute gilt die älteste asiatische Einwanderergemeinschaft in Amerika als das eigentliche Geschäftszentrum der Metropole. Anders als in anderen Großstädten findet man hier abseits klischeehafter Glückskeksromantik Künstlerlofts, Galerien, angesagte Boutiquen, Tatooshops und kleine Geschäfte für den täglichen Bedarf. Dazwischen eine Vielzahl an Markthallen versteckt hinter unscheinbaren Fassaden, wo die Community ihre Frischeeinkäufe erledigt. Garküchen bieten chinesische Spezialitäten wie Dim Sum, Pekingenten und frisches Meeresgetier. Es wuselt, aber ohne Hektik und ohne Touristenmassen. Man kann sich in Ruhe umsehen und das bunte Treiben fotografieren.
Brick Fire Tavern
Wer seinem europageeichten Magen keine Straßenküche zumuten möchte, findet ausreichend Einkehralternativen, wie beispielsweise die neapolitanisch inspirierte Gastwirtschaft „Brick Fire“. Dort bekommt man eine selten gute Holzofenpizza mit hauchdünnem Boden und einem fluffig-dicken, knusprig gebackenen Rand. An der Bar kannst du dem Pizzaioli zusehen, wie er den Teig mit Leidenschaft und flinken Handbewegungen belegt. Das gediegene Lokal mit moderner italienischer Atmosphäre findest du in der Hotel Street am Rande von Chinatown.
The Modern Honolulu
Wir nehmen uns vor, den Urlaub auf Hawaii mit bewusstem Nichtstun zu beginnen. Ein nobler Vorsatz, der aber vom Überangebot an Möglichkeiten auf Oahu vereitelt wird. Um ja nichts zu versäumen, geben wir uns letztendlich doch der Reizüberflutung hin. Damit der Genuss in Oahu nicht zu kurz kommt, empfehlen wir dir
- eine gute Recherche im Vorfeld, damit du das erlebst, was dir Freude bereitet und
- einen Rückzugsort, an dem du verdauen kannst, was du erlebt hast
‚The Modern‘ ist für uns so ein Refugium. Ein gemütlich-schönes Stadthotel mit extrem zuvorkommenden Mitarbeitern. In zentraler Lage günstig gelegen, unmittelbar am Yachthafen Ala Wai und dem Kahanamoku Beach. Zum Glück ist es in der Nacht einigermaßen leise. Waikiki und Ala Moana sind zu Fuß gut erreichbar, der Autoverleih Alamo befindet sich gleich im Haus gegenüber.
Breezy & delightful … so würden wir unser Zimmer beschreiben. Wir lassen das jetzt mal so stehen in Englisch, denn auf Deutsch bekommen wir das nicht annähernd so gut hin. Die Entscheidung für oder gegen ein Hotel ist bei uns meist eine recht emotionale Sache. Entweder es kribbelt im Bauch beim Surfen auf der Hotel Website oder eben nicht. In diesem Fall war eine bunte Ukulele im Partial Ocean View Room das Objekt unserer Begierde und somit ausschlaggebend für unsere Zimmerwahl. Eben angekommen im Hotel, schnappt sich Marlies das gitarrenähnliche Zupfinstrument, schlüpft in die farblich dazu passende Leggins und ist auch schon infiziert vom Aloha-Virus.
Leider wird dieses Hotel am Ende des Monats in ein Timeshare-Resort umgewandelt. Diese Art von touristischem Teilzeiteigentum dürfte in den USA noch immer ein Renner sein. Vertreter der Gewerkschaft protestieren lautstark vor dem Pool mit Plakaten und Megafondurchsagen. Angeblich verlieren 80% der Belegschaft ihren Job. Wir finden beides schade: den Arbeitsplatzverlust und den Untergang eines großartigen Hotels.
Adresse: 1775 Ala Moana Boulevard
Rundfahrt #1: Southeast Tour
„Raus auf’s Land“ nehmen wir wörtlich, mieten ein Leihauto und erkunden an zwei Tagestouren den östlichen Inselteil. Dabei lassen wir Waikikis Hausvulkan Diamond Head in Erwartung eines Massenauflaufes einfach links liegen. Unser erster Stop:
Hanauma Bay Naturreservat
Das Naturreservat ist ein richtiges Juwel: schroffes Lavagestein überzogen mit üppigem Grünbewuchs, ein makelloser Sandstrand und helltürkises Wasser. Unmengen an Fischen am Riff, Unmengen an Menschen am Strand. Schnorchel an Schnorchel erkunden asiatische Vollkörper-Sonnenschutz-Schwimmanzüge-Träger die Korallenbänke. Nach einer Zwangsunterweisung per Videovorführung um 7,50 USD pro Person wird man in Zeitblöcken gestaffelt an den Strand gelassen. Nicht so ganz das, was wir uns erwartet haben.
Highlights auf der Rundfahrt
- Lanai Lookout
- Halona Cove mit Blowhole Lookout
- Sandy Beach Park und Bay
- Makupu’u Point Lookout
Gleich mal vorweg: Ohahu ist fast nirgendwo schöner als in dieser Region. Die Landschaft mit den saftig grünen Bergen und den hellen Surferstränden könnte spektakulärer kaum sein. Doch so ehrlich müssen wir sein: mancherorts wird die Traumkulisse von einer überbordenden Anzahl erlebnishungriger Touristen getrübt.
Wer palmengesäumte Traumstrände sucht, ist auf Oahu genau richtig. Beispielhaft für die vielen malerischen Küstenabschnitte schwärmen wir euch jetzt mal vom Waimanolo Beach Park vor: dieser Strand ist für uns der Inbegriff von purem Badespaß. Eine fantastische Kulisse, puderweicher weißer Sand und glasklares Wasser machen ihn für uns zur Nummer 1. Warum wir diesen Beach ganz für uns alleine haben, können wir uns eigentlich nicht erklären. Wir nutzen die Gunst der Stunde und genießen diese perfekte Postkartenidylle.
Ai love Nalo
Von Außen sieht das Lokal aus wie eine aufgelassene Tankstelle, was es auch ist. Nur für Eingeweihte erschließt sich das kulinarisches Eldorado des veganen Bistros. Angeschlossen ist ein kleiner Dorfladen, in dem es Produkte der Kommune zu kaufen gibt. Kleine Tische an den Fenstern, ein langer Tisch in der Mitte des Raumes. Unweigerlich kommt man mit den Sitznachbarn ins Gespräch. Themen finden sich leicht: der ungewöhnliche Ort für dieses Gastro-Konzept oder der inspirierende Gedanke an Nachhaltigkeit. Als Nachspeise gönnt sich Josef einen dunklen Schoko mit Heidelbeeren aus dem Country Store. Frisch gemacht und so zartschmelzend!
Adresse: 41-1025 Kalanianaole Hwy, Waimanalo
Rundfahrt #2: Winward Coast & North Shore
Unsere zweite Ausfahrt führt uns erneut an die Ostküste und weiter in den Norden von Oahu. Am Weg dorthin stimmen wir uns an einem Ort von wilder Schönheit auf den Tag ein:
Ho’omaluhia Botanical Garden
Ein sehr gepflegter Park mit vielen Aussichtspunkten auf schroffe, üppig grüne Berge. Durch dieses kleine Paradies führt eine Straße, die man während der Öffnungszeiten von 9 bis 16 Uhr kostenlos befahren kann. Typisch amerikanisch fahren wir mit dem Auto durch den Park. Es würde jedoch lohnen, sich Zeit für eine kleine Wanderung zu nehmen. Im Vergleich zu den anderen Hotspots auf dem Eiland ist das hier ein ungewöhnlich friedlicher Ort.
Winward Coast
Wir fahren entlang der Küste und der wolkenverhangenen Ko’olau Range durch kleine Siedlungen, vorbei an eher unspektakulären Stränden. Es ist wenig Verkehr und wir kurven gemütlich dahin, im Hintergrund läuft unsere geliebte Hawaii-Playlist.
Kalaeoio Beach
Auf Instagram wird dieser Strand als Jurassic-Park-Szenerie angepriesen. Mit viel Fantasie ja, aber nur wenn man Straße und Stromleitung gedanklich ausblendet. Aus der richtigen Perspektive ist der Ort trotzdem ziemlich fotogen.
Laniakea Beach oder Turtle Beach
Umringt von vielen Schaulustigen lassen es sich Hawaiianische Honu (grüne Meeresschildkröten) nicht nehmen, sich am Strand zu sonnen.
Haleiwa
Wir machen eine kurze Rast im angeblichen Herzen von North Shore. Ein Hippie-Städtchen mit lässigen Geschäften, Cafés und Restaurants. Da hat jemand eine Tourismusidee gekonnt umgesetzt. Die Saison hat noch nicht begonnen: keine Wellen – keine Surfer – keine Hippies – nur Touristen. Wir sitzen auf der Veranda des Island Vintage Coffee und werden zum Wiederholungsgast. Wie schon in Waikiki überzeugen uns auch hier Qualität und Auswahl. Irgendwie müsste dir die Bowl am Foto bekannt vorkommen …
Kamehameha Highway
Durch das Landesinnere fahren wir zurück nach Honolulu. Am Weg passieren wir Plantagen, auf denen die Hauptbestandteile unseres neuen Lieblingscocktails ‚Mai Tai‘ wachsen: Ananas und Zuckerrohr.
Hula Dolls
Selbstverständlich nehmen wir das ultimative Hawaii-Souvenir mit nach Hause, eine hüftschwingende Hula Doll für das Armaturenbrett. ‚Lani’ versüßt uns seither jeden Tag den Weg zur Arbeit. Besonders liebt sie es, wenn aus unserem Radio Klänge aus ihrer Heimat ertönen und wir für sie Hula-Songs trällern.
Reisegeschichten von den beiden anderen Hawaii – Inseln findest du hier:
Kauwai: Express Yourself auf der Garteninsel
Vancouver: Stopover in der City of Sports
TIPP: Zur Vorbereitung auf den Inseltrip können wir den Reiseführer von Lonely Planet empfehlen (kein affiliate link) > Honolulu, Waikiki & Oahu
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Autor: Marlies & Josef
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