Es hat genau 46 Tage und 17 Stunden gedauert bis wir die Skier wieder angeschnallt haben. Euch aufmerksamen Leserinnen und Lesern wird bestimmt nicht entgangen sein, dass wir heuer schon mal ein paar Yeah-Momente in den tiefverschneiten österreichischen Alpen erleben durften. Doch bevor diese grandiose Wintersportsaison zu Ende geht, versprühen wir nochmal so richtig Gletscherliebe.
Inhaltsverzeichnis
Salzburger Gipfel der Bequemlichkeit
Wer wie wir keine eigenen Ski mitbringt, leiht sie sich am besten im Alpincenter direkt im Gletscherskigebiet bei Intersport Bründl aus. Der große Vorteil dabei ist, dass Du in den Genuss kommst, ohne Sportgeräteschleppen mit zwei Gondeln bis auf 2.450 m zu gelangen. Reservieren kannst Du Deine Brettln vorab im Internet. Am Servicepoint lässt Du Dich dann nur mehr vom Servicetechniker kompetent beraten und suchst Dir ein fahrstiloptimiertes Paar aus. Ruck-zuck Bindung eingestellt und ab auf die Piste. Bequemer geht’s echt nicht mehr. Am Abend kannst Du die Skier bei Bründl in den Skistall stellen.
Ihren Slogen „rent faster – be faster“ nehmen die Mitarbeiter offensichtlich wörtlich. Die Skiabholung am 2. Tag in der Früh dauert keine 30 Sekunden. Schneller geht ein Boxenstopp nur mehr in der Formel Eins.
Skiverleih Intersport Bründl, Gletschershop Kitzsteinhorn
Herrliche Pulverschneetage
Mit dem Liftpass erkaufen wir uns nicht nur eine bequeme Beförderungsmöglichkeit auf den Gipfel, sondern auch jede Menge Glück. Denn auf 3.000 m Seehöhe liegt immer noch der sanft federnde Pulverschnee, der jedes Skifahrerherz höher schlagen lässt.
Stellt Euch vor, wir sind heute sogar die Ersten, die ihre Schwünge durch diese himmlische Champagne-Powder-Piste ziehen dürfen. Wir vergeuden keine Zeit und steuern unseren Lieblingsschlepper, den „Kitzlift“ an. Der bringt uns zigmal ganz nach oben. An so einem prachtvollen Pulverschneetag können wir einfach nicht genug bekommen vom Wendelvergnügen.
Die Bergstation vom Kitzlift ist für uns der beste Platz, um die traumhaft schöne Aussicht zu genießen. Ein Blick nach oben und das imposante Kitzsteinhorn thront über der gesamten Salzburger Bergwelt, ein Blick nach unten und der tief winterliche Zeller See liegt uns zu Füßen.
Marlies mag’s heute wissen: sie wagt sich auf die Rennstrecke mit professioneller Zeitmessung. „Als im Starthäuschen der Countdown piept werden meine Knie dann doch ein bisschen weich und eine feine Dosis Adrenalin schießt durch meine Adern.“
Alle Achtung! Ohne Zaudern und mit viel Mut legt sie sich in die Kurve, um die ideale Fahrlinie nicht zu verlassen.
Der Jubel ist groß, als sie mit Bestzeit ins Ziel kommt. Heute hat eben alles gepasst beim Setup.
Kulinarisch Top of Salzburg
Die verbrannten Kalorien kompensieren wir im Gipfelrestaurant. Kein Anstellen am Tresen, kein Balanceakt mit dem vollen Tablett in Schischuhen am rutschigen Boden in dichtem Gedrängel an skijackenbehangenen Sesseln vorbei zum mühsam erkämpften Sitzplatzerl. Im Restaurant werden wir in alpin-modernem Interieur gemütlich am gedeckten Tisch sitzend von einer freundlichen Kellnerin bedient. Das hauchdünne knusprig-saftige Putencordonbleu in Kürbiskernpanade schmeckt hervorragend. Und die Bandnudeln mit Rucolapesto erst, ein Gedicht! Für alle mit schnellem Hunger gibt es nebenan natürlich auch ein klassisches Selbstbedienungsrestaurant.
Gipfelwelt
Die „Gipfelwelt 3000“ ist Salzburgs höchstgelegene Panoramaplattform. Am Kitzsteinhorn auf 3.029 m beherbergt sie eine Aussichtsterrasse, das zuvor bereits beschriebene Gipfelrestaurant, ein Kino und die informativ gestaltete Nationalpark Gallery mit einer weiteren Schwebeplattform. Mit enormem Aufwand wurde hier eine spektakuläre Touristenattraktion geschaffen. Dazu gehört natürlich auch das Erlebnis der An/Abreise mit Gipfelbahn und futuristischem Gletschershuttle.
Auf Augenhöhe mit den höchsten Bergen Österreichs
„Ganz bequem und ohne alpinistisches Können erreichbar“, so bewerben die Gletscherbahnen ihre freischwebende Aussichtsplattform. Ein wenig Kondition sollte man schon mitbringen für die Wanderung durch den 360 m langen Stollen der Nationalpark Gallery. Schließlich bewegt man sich in dünner Luft auf über 3.000 m. Zuerst bergab, dann wieder bergauf. Dafür werden die Anstrengungen mit einer fantastischen Aussicht in den Nationalpark Hohe Tauern und auf den Großglockner belohnt.
Erste Reihe fußfrei auf der Krefelder Hütte
Wer Rambazamba und eine klischeehafte Hüttengaudi sucht wird sie in der Krefelder Hütte nicht finden. Dafür einen tollen Blick auf das Kitzsteinhorn und hitverdächtige Hüttenschmankerl. Im Alpenvereinsambiente der großen Gaststube lässt sich angenehm rasten. Bei Windstille natürlich auch auf der Sonnenterrasse am Fuße des Salzburger Dreitausenders.
Das Ice Camp – eine beeindruckende Schneearchitektur
Im Laufe des Nachmittags beginnen unsere Wadln zu brennen und wir schwingen ab beim Ice Camp. Die Wunderwelt aus Eis und Schnee steht auf einem kleine Plateau etwas oberhalb vom Alpincenter. Im Inneren der drei miteinander verbundenen Iglus erwartet uns eine edle Mischung aus Coolness und chilliger Baratmosphäre.
Ein überdimensionaler Eiskubus, die „medienbox“ des Osttiroler Eiskünstlers Max Seibald taucht den Ausstellungsraum in pastellfarbige Lichtkombinationen. Wer sich dazu sphärische Klänge erwartet, wird irritiert auf ein verstörendes Gewirr aus Stimmen und Fragmente mehrsprachiger TV-Berichte stoßen. Eigenwillige Installation, aber Ziel erreicht: es wird darüber gesprochen.
Keine Angst, auch wenn man auf einem Barhocker aus Eis sitzt, muss hier niemand einen unangenehmen Kälteschock am Popo befürchten. Kuschelige Fellsitzkissen sorgen für ein herrlich weiches und vor allem warmes Sitzgefühl. Für uns die perfekte Location, um bei einem Karamell-Likör im Eisglas diesen wunderschönen Tag ausklingen zu lassen.
„Grias di“ im Active by Leitner’s
Willkommen zu Hause, „grias di“ bei Familie Leitner. Eine warmherzige Begrüßung an der Rezeption und schon steht man im stylischen Wohnzimmer des Hotels. Hier fließen multifunktional Rezeption, Bar, Lounge und Frühstücksraum ineinander. Geschmackvoll eingerichtet, unkompliziert reduziert auf das Wesentliche.
Hotel ACTIVE by Leitner’s, Kaprun
Das Abendessen wird im rustikalen Restaurant Winklhof, einem umgebauten Bauernhaus gegenüber dem Hotel serviert. Ein architektonischer Kontrapunkt zum Haupthaus. Das Essen schmeckt vorzüglich. Kein Schnickschnack, dafür höchste Qualität am Teller. Auf Unverträglichkeiten und Sonderwünsche wird äußerst flexibel und bemüht eingegangen. Für Vegetarier und Veganer gibt es sogar eine eigene Zusatzspeisekarte.
In einen aktiven Tag starten wir mit einem ausgiebigen Power-Frühstück. Es ist immer wieder schön, sich an einen liebevoll gedeckten Frühstückstisch zu setzen und sich gemeinsam auf die Erlebnisse des kommenden Tages zu freuen.
Nach vielen Stunden auf der Piste und einem langen, aktiven Tag steht uns der Sinn nach Wellness. Passiv im Active-Hotel könnte man sagen – bei Leiter’s kein Widerspruch, erwartet uns doch ein Spa mit nahezu allen Facetten der Verwöhnung.
Unser Tipp: Unbedingt ein Zimmer mit Terrasse im 2. Obergeschoß buchen. Wenn das Dach zugeschneit ist, hat man im Bett liegend den Eindruck, das Zimmer schließt direkt an die unberührte Schneelandschaft der angrenzenden Wiesen an. Da sollte man glatt einen Relaxtag einplanen, um das Morgenerwachen ausgiebig genießen zu können.
Danke Wasserkraft
An unserem Ausspanntag tun wir nicht nur etwas für unserer Regeneration, sondern auch etwas für unseren ökologischen Fußabdruck. Wir verzichten auf Auto und Liftanlagen, fahren mit dem öffentlichen Skibus, gehen Langlaufen und stapfen winterwandernd durch den tiefen Schnee.
Eigentlich wollten wir ein romantisches Foto vor der Kulisse des Kitzsteihorns schießen, entstanden ist ein Schnappschuss mit Unterhaltungspotenzial 🙂
Selfie-Panne vom Feinsten
Der Strommastenkorridor beim Langlaufzentrum Kaprun ist dem Ökostromgedanken geschuldet und soll nicht weiter stören. Entlang den weitläufigen Loipen, Wander- und Reitwegen gibt es genügend zauberhafte Plätze mit Winterwonderlandpotential.
Langlaufen in Kaprun / Zell am See
Gipfeldoping
Mit sauerstoffreicher Gletscherluft in den Lungen treten wir den Nachhauseweg an und freuen uns ganz besonders auf die wöchentliche Yoga- und Pilates-Stunde. Warum denn das, wirst Du Dich jetzt fragen. Mittlerweile wissen wir, dass sich nach einem Aufenthalt in hochalpinem Gelände Atemübungen im Flachland ganz easy anfühlen und auch Kraftübungen völlig mühelos zu bewältigen sind.
Danke liebes Kitzsteinhorn für diesen fulminanten Saisonabschluss. Wir haben Dir für’s nächste Jahr schon einen Platz im Kalender reserviert.
Bist Du auch so verliebt ins Gletscherskifahren? Wir freuen uns über Deine Skifahrer-Tipps in den Kommentare!
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Transparenz: Danke an Hotel Active by Leitner’s, Intersport Bründl und die Gletscherbahnen Kaprun für die Unterstützung bei unserem Wintersportwochenende am Kitzsteinhorn.
Autoren: Marlies und Josef
2 Comments
Eine geniale Beschreibung über die Orte die genauso genial sind wie der Beitrag. Der Gletscher, das Hotel und das Essen, es war einfach schön!
Hallo Birgit, was dem Künstler der Applaus, ist dem Blogger ein schöner Kommentar. Herzlichen Dank! Das Kitzsteinhorn hat es auch wirklich gut mit uns gemeint – Sonnenschein und Pulverschnee – was will man mehr. Liebe Grüße Marlies